ADHS-begleitende Störungen
Oft entwickeln ADHS-Patienten neben den Kernsymptomen weitere Störungen (so genannte Komorbiditäten), die unbedingt mitbehandelt werden müssen, da sie die Prognose der ADHS maßgeblich negativ beeinflussen können. Etwa zwei Drittel der betroffenen Kinder weisen derartige Begleiterscheinungen auf – hierzu zählen vor allem:
- Störungen des Sozialverhaltens (z.B. Aggressivität)
- Entwicklungsstörungen (z.B. im motorischen und sprachlichen Bereich sowie in der visuellen Wahrnehmungsfähigkeit), schulische Leistungsdefizite und Hinweise auf Teilleistungsschwächen (Lese-Rechtschreib- und/oder Rechenschwäche)
- Anzeichen einer Intelligenzminderung (Lernbehinderung oder geistige Behinderung)
- Tic-Störungen (einschl. Tourette-Störung)
- negatives Selbstbild oder depressive Störungen
- Angststörungen (besonders Leistungsängste)
- beeinträchtigte Beziehungen zu Familienmitgliedern, zu Erziehern/ Lehrern und zu Gleichaltrigen.
Neben einem gestörten Sozialverhalten kommen bei Schulkindern mit einer beeinträchtigten Aufmerksamkeit Lernschwierigkeiten am häufigsten vor. Die Leistungen in der Schule liegen meist weit unter den eigentlichen Fähigkeiten. Es fehlt an Konzentration und Geduld, das Kurzzeitgedächtnis für ausschließlich mit dem Gehör wahrgenommene Informationen (auditive Wahrnehmung) arbeitet sehr schwach. Eine Lese-Rechtschreib- und/oder eine Rechenschwäche besteht oft neben guten Leistungen in anderen Bereichen.→Verlauf